Frau am Titicacasee in Peru©SB-stock.adobe.com

Reisen an den Titicacasee

Als größter Süßwassersee in den südamerikanischen Anden bezaubert der Titicacasee, den eine alte Legende umgibt. Nach dieser stieg aus dem tiefblauen Gewässer der Gott Viracocha, um die Gestirne und die Inka-Kultur zu erschaffen. Heute ist der See für seine zahlreichen schwimmenden Inseln weit bekannt, auf denen früher die Urus, also die Ureinwohner lebten. Sehenswert ist der Wallfahrtsort Copacabana, der direkt am Ufer in Peru liegt. Die größte Stadt hingegen befindet sich auf bolivianischem Boden: In Puno erleben Sie zu vielen Anlässen stimmungsvolle Folklorefestivals.

Den Titicacasee zwischen Peru und Bolivien entdecken

Starten Sie vom Hauptplatz in Copacabana zu einer Wanderung auf den Kalvarienberg. Zum Gipfel auf rund 4.000 m Höhe geht es über einen Kreuzweg, den 14 Stationen schmücken. Oben angekommen blicken Sie hinunter auf den Wallfahrtsort und die bekannte Kirche Basílica de la Virgen​. Sie ist wegen der in einer kleinen Kapelle aufbewahrten Figur der dunklen Jungfrau ein Ziel vieler Pilger. Geschnitzt wurde das Kunstwerk im Jahr 1580 vom heimischen Künstler Franscisco Tito Yupanqui. Ein Spektakel erleben Sie auch bei der Autosegnung, die wöchentlich von einem Schamanen und einem Mönch durchgeführt wird.Der Titicacasee auf 3.800 m ist das höchstgelegene Gewässer, auf dem noch Schifffahrt betrieben wird. Und das noch dazu in großem Stil, immerhin verkehren auf dem See sowohl einfache Holzboote als auch Jachten und moderne Tragflügelboote. Ein einzigartiges Erlebnis ist die Fahrt mit einem Schilfboot: Es ist aus demselben Material wie die 49 schwimmenden Inseln. Sie wurden von den Ureinwohner Urus aus Totora-Schilf gefertigt, das den Titicacasee umgibt. Bei den Landgängen auf einigen der Inseln erfahren Sie Wissenswertes über das Leben des einfachen Volkes, das wie vor vielen Jahrhunderten mit der Natur im Einklang lebt.

Fast schon mystisch ist die Atmosphäre auf der rund 10 km langen Sonneninsel, die zu Bolivien gehört. Der Legende nach schickte hier der Sonnengott Inti seine Kinder auf die Erde, weshalb die Insel für die Inkas eine bedeutende Rolle spielte. Von Copacabana aus erreichen Sie Yumani im Süden der Insel mit dem Schiff in rund 2 h. Hier erwartet Sie mit der 250 m langen Treppe der Inka die erste Attraktion. Sie führt zu einer Quelle mit Heilwasser, das angeblich ewige Jugend verspricht. Auf einer kleinen Wanderung folgen Sie dem Weg in Richtung Norden. Auf der ungefähr dreistündigen Tour genießen Sie den herrlichen Blick auf den tief verschneiten Cordillera Real in der Ferne. Im Norden der Isla del Sol befinden sich in Challapampa​ die Ruinen von Chancana. Mit etwas Fantasie entdecken Sie im heiligen Felsen Titi-Karka den Kopf eines Pumas. Spannende Details über die in den 1990er Jahren versunkenen Stadt Marka lernen Sie im Museo Marka Pampa. Wie man am Titicacasee alte Traditionen pflegt, erfahren Sie im peruanischen Puno, der Folklorehauptstadt des Landes. Selbst wenn gerade keine der zahlreichen Umzüge und Siestas stattfinden, haben Sie überall Gelegenheit, die historischen Trachten zu bewundern. Viele Händler auf dem großen Markt Bellavista tragen sie jeden Tag. Hier können Sie auch Kleidung aus Alpaka-Wolle sowie saftiges Obst und Gemüse erwerben.