Wer sich einmal in Korsika verliebt hat, der kommt immer wieder. Daran muss jedes Mal denken, wenn der Flieger zum Landeanflug auf die Insel ansetzt.
Oft bin ich sogar zweimal im Jahr her. Einmal im Frühling und einmal im Herbst. Es ist jedes Mal herrlich zu sehen, wie die Macchia langsam zu blühen beginnt und die Insel dabei aus dem Winterschlaf erwacht. Die Strandbars haben noch nicht geöffnet, aber in Algajola kann man schon prima Draußen sitzen und das Gesicht in die Sonne halten. Zum Beispiel vor der Grundschule bei einer XXL-Pizza im „Le Chariot“ oder bei einem Café au Lait im Pane Unto, der kleinen Boulangerie neben dem Supermarkt im Dorf. Wenn der Sommer noch weit weg scheint, nehme ich mir fest vor, endlich einmal im Juli oder August ins Mittelmeer zu springen. Und wenn ich dann doch erst im Herbst zurück bin, spüre ich Wehmut, die sich nach den langen und heißen Sommertagen vorsichtig über die Insel legt. Noch einmal mit den nackten Füßen über den Sand laufen, durch die Berge streifen und auf das Meer schauen, über den Markt in L’Île-Rousse schlendern und Käse für die Daheimgebliebenen einpacken… Ein letzter Pastis noch auf der Poolterrasse im „Ferienhotel Maristella“ und das Versprechen, wiederzukommen. Im Sommer.