September 2015

Reisebericht: Highlights der Ost- und Westküste Kanadas

Ein wahres urbanes Idyll empfängt unsere Chronistin gleich zu Beginn Ihrer Reise – Toronto! Schlendern Sie zwischen den modernen Bauten und treffen Sie auf Menschen aus aller Welt. Lassen Sie sich von kristallklaren Seen, schwindelerregenden Schluchten und spektakulären Landschaften verzaubern

Chronistin Maria in Kanada
Mein Tipp

Impressionen von Kanadas Ost- und Westküste

Maria. Berge & Meer Chronistin

Auf gepackten Koffern - (Na ja, fast. Ein paar Kleinigkeiten wie Handynetzteil warten noch auf ihre Verstauung ;-))

Nach fast einem Jahr Vorlaufzeit (wir wollten uns damals den Frühbucher - Vorteil nicht entgehen lassen), geht es endlich in den Countdown: auf nach Kanada!

Vom Flughafen in Frankfurt geht es nach Toronto, gefolgt von gut einer Woche Rundreise im östlichen Kanada, dann mit dem Flugzeug weiter nach Calgary, und schließlich mit dem Bus nach Vancouver, das den Abschluss dieser (hoffentlich) einzigartigen und fast einen ganzen Kontinent umspannenden Rundreise darstellen wird. Und ich habe das Vergnügen Ihnen und Euch davon zu berichten.

Aber ich habe vergessen mich vorzustellen: mein Name ist Maria - Isabell Zatocil, 24 Jahre alt, aus dem Landkreis Deggendorf in Niederbayern und in Würzburg Lehramtsstudentin für die Fächer Englisch und Geschichte für Gymnasium. Kanada ist für mich kein unbekannter Fleck auf der Weltkarte. Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich 8 Monate in Halifax, Nova Scotia (also ganz die östliche Ostküste Kanadas, danach kommt nur noch Neufundland) gelebt und vor Ort für zwei Semester studiert. Es ist für mich also eine große Freude, dieses großartige Land und seine Menschen wieder zu sehen und (noch) besser kennen zu lernen.

Begleitet werde ich von meinem Vater Johann (62). Und bevor Klagen kommen: meine Mutter wollte leider aus Flugangst nicht mitkommen.

Ich werde Euch also die nächsten gut zwei Wochen von unserer Reise berichten. Drückt uns die Daumen, dass alles läuft wie gewünscht und wir gesund und munter die Welt Kanadas entdecken können.

Eure Maria

1. Tag:

Jetlag und Labour Day: Toronto - Impressionen

Jeder der schon einmal auf Reisen war kennt sicherlich dieses komische Gefühl, das einen befällt, wenn man am Abend in einer anderen Stadt einschläft als in der man am Morgen seine Augen aufgeschlagen hat. Exponentiell gesteigert ist dieses Gefühl dann, wenn es sich nicht nur um einen Schlafplatzwechsel innerhalb Deutschlands, sondern gleich um einen Sprung über den Atlantik (4.119 Meilen zeigte der Monitor im Flieger an) und um aktuell sechs Stunden Zeitverschiebung handelt.

Und damit beginnt mein Reisebericht. Nach gut 8 Stunden Flugzeit (und einer anschließenden halben Stunde des Bangens, ob die Koffer auch wirklich die Reise mitgemacht haben - nämlich schon einmal anders erlebt - da das Flughafenpersonal sich beim Abladen des Gepäcks durchaus Zeit gelassen hat) kamen wir heute Mittag in Toronto an. Da es Morgen bereits weiter in Richtung Niagara Fälle geht, stand der Nachmittag jedem für eigene Erkundungstouren der Stadt - die die Müdigkeit zuließ - zur Verfügung.

Dabei muss man eines Vorweg nehmen: heute, dem 7. September 2015, ist in Kanada Labour Day - Tag der Arbeit - und damit Feiertag. D. h. vor allem: Menschenmassen überall. (Dies wurde mir vor allem beim Abstecher in das Eaton Center, einer riesigen Shopping Mall im Herzen der Stadt, deutlich, in der vor allem der in der unteren Etage gelegene Dining Bereich total überlaufen, und damit für mich nur wenig einladend, war.

Deshalb stattdessen lieber ab in Richtung Hafen und an den Ufern des Lake Ontario flanieren. Denn - liebe daheimgebliebene, und liebe Mama, die mich davon abgehalten hat mehr Sommerkleidung mitzunehmen, da es in Kanada eh im September schon kalt ist – statt des herbstlichen Deutschlands, das wir am Morgen verlassen haben, präsentiert Toronto sich mit schwül - heißen - hochsommerlichen 30 Grad, und damit also in einem durchaus guten Wetter um seinen Urlaub zu beginnen. Hoffen wir also auf viele weitere schöne Tage.

Toronto ist eine große Stadt, in der es viel zu entdecken und zu sehen gibt. (Auch viel einzukaufen, aber am ersten Tag sitzt das Geld noch nicht so locker. Mal schauen, was noch kommt) In einer begrenzten Zeit und mit bereits einer langen Anreise auf dem Buckel (und dennoch einem doch großen Stadtrundgang zu Fuß, da unsere Stadtkarte von Toronto leider nicht die genaueste war) und der hohen Luftfeuchtigkeit der hohen Temperaturen vor Ort, bleiben daher vor allem Impressionen aus der Stadt zu berichten. Diese habe ich Euch in Form einer kleinen Bilderauswahl zusammengestellt.

P.S.: Wenn auch ohne eigene Erfahrung so doch ein Tipp an alle, die Toronto besuchen werden, und mit dem Gedanken daran spielen: Macht einen Ausflug zum Toronto Island Vergnügungspark - Fährüberfahrten vom Hafen aus. Bei schönem Wetter die ideale Freizeitbeschäftigung. Die Tatsache, dass alle Fähren die wir gesehen haben voll waren und die Leute in Schlangen angestanden sind, um überzusetzen, spricht eindeutig dafür. Leider hat es bei uns zeitlich nicht mehr gepasst.

Und jetzt bin ich müde. Good Night and Sleep Well.

2. Tag:

Toronto und Niagara Fälle

1. Teil: Toronto
6.00 Uhr: Weckruf. Ab 6.30 Uhr: Frühstück. 8.00 Uhr: Abfahrt. So oder so ähnlich sieht die morgendliche Routine für eine Rundreise in den Dimensionen unserer in Kanada aus, in der wir an (fast) jedem Tag eine neue Stadt besuchen.

Heute war der erste (wirkliche) Tag unserer Rundreise. Von Toronto ging es zu den Niagara Fällen, und in der gleichnamigen Stadt Niagara Falls werden wir auch die Nacht verbringen.

Aber davor stand als erstes noch eine Stadtrundfahrt in Toronto auf dem Programm. Natürlich ist es schwierig, in einem Tag wirklich einen Eindruck über eine Stadt zu erhalten. Man sieht immer nur begrenzte Bereiche, Flecken für Touristen oder Sehenswürdigkeiten. Das ist in Toronto nicht anders.

Toronto präsentiert sich (meiner Meinung nach) als typische Großstadt, wie man sie überall auf der Welt findet. Viele Hochhäuser mit Fassaden aus Glas prägen die Innenstadt, in denen hauptsächlich Menschen in Anzügen arbeiten; Geschäfte reihen sich aneinander (die meisten die es sogar auch bei uns gibt); es gibt viel Verkehr und auch viele Baustellen. Toronto wächst also sprichwörtlich in den Himmel. Was mich ein bisschen verwundert hat - oder vielleicht sind wir einfach nicht in die wirklich touristischen Bereiche der Stadt vorgedrungen - ist, dass wir auf relativ wenige Souvenirläden gestoßen sind. Also Mama, damit du es weißt, keine Postkarte aus Toronto. Wir gehen dann jetzt gleich noch eine aus Niagara Falls kaufen ;-).

Diese Beschreibung soll jetzt nicht negativ klingen. Toronto besitzt dennoch seinen Charme - was sich vor allem an den Ufern des Lake Ontario zeigt, die auf alle Fälle zum entspannten Verweilen einladen.

Nach der Stadtrundfahrt gab es noch die Möglichkeit den berühmten CN Tower, der das Stadtbild bestimmt, hinaufzufahren, um Toronto und seinen See von oben zu erleben. Dieses Erlebnis ist aber keines, das ich mit Euch teilen kann, da uns der Ticketpreis von 37 Dollar pro Person schlichtweg zu teuer war. Das Geld für die Bootstour zu den Niagara Fällen dagegen haben wir sehr gerne investiert.

2. Teil: Wenn du nicht nass warst, warst du nicht da - Niagara FälleDie weltberühmten Niagara Fälle - Wassermassen, die in die Tiefe stürzen, die Gewalt von Mutter Natur, der kein Mensch wirklich etwas entgegenzusetzen hat. Was schreibt die denn da? Das denkt ihr Euch doch sicher. Das muss das falsche Bild an der falschen Stelle sein - Nein, das ist eine der Hauptstraßen in der kleinen Stadt Niagara Falls, die an die Wasserfälle angrenzt. Klein-Las Vegas nennen sie diese Straße hier.

Ich glaube, wer nach Niagara Falls kommt, wird es entweder lieben oder hassen. Warum? Es ist wirklich sehr touristisch hier. Hotels reihen sich an Hotels, Restaurants, Cafés, und Fast Food Läden ebenso wie Geschäfte die Andenken verkaufen. Es gibt Casino und Spielhallen, ja sogar Fahrgeschäfte und Wachsfigurenkabinette. Also kurzum absolut nicht das, an was ich bei Niagara Falls gedacht hatte. Aber: es ist toll. Denn das alles nimmt keinesfalls die Magie der Fälle. Die Menschen hier leben einfach vom Tourismus, und für Kinder (wie auch für Erwachsene) präsentiert sich die Stadt als Vergnügungspark per se. Dennoch sind und bleiben die Niagara Fälle selbst der Höhepunkt.

Die bereits erwähnte Bootstour zu den Wasserfällen war ein absolut unvergleichbares Erlebnis in rosa Regencapes aus Plastik (siehe auch Bild). Man kommt den Fällen relativ nahe, obwohl dennoch der Spaß darin besteht, je nach Richtung des Windes total von dem sprühnebelartigem Wasser nass gespritzt zu werden. Kein Vergnügungspark könnte ein schöneres Erlebnis mit mehr Gelächter liefern (gerade durch die Nässe - nasse Haare, zusammengekniffene Augen und die tollen Plastik Regenüberwürfe) als Mutter Natur. Also, nachmachen ausdrücklich empfohlen.

Daher bleibe ich dabei: Wer nicht nass war/wird, war nicht da :-).

In diesem Sinne gehen wir noch ein bisschen die Stadt erkunden :-).

3. Tag:

Wieder eine andere Seite Kanadas

Sinngemäß bemerkte einer unserer Mitreisenden heute, dass wir eigentlich erst jetzt, an Tag drei, wirklich in Kanada angekommen sind. Vorgestern war Großstadt; gestern war Touristenstadt; heute dann schließlich Kanada, wie es wirklich ist, oder zumindest wie man es sich vorstellt: weite Natur und Wasser. Gemeint ist damit für den heutigen Tag das Gebiet der 1.000 Islands, welches wir im Rahmen einer Bootstour in Augenschein nehmen konnten.

In den 1.000 Islands erstrecken sich - wie der Name schon sagt - mehr als 1.000 kleine oder größere Inseln nebeneinander. Manche sind bewohnt bzw. bebaut und bieten sich als exklusive Feriendomizile an. Und seien wir mal ehrlich: wer hätte nicht gern seine eigene Insel.

Ein Teil der Niagara Fälle liegt in den USA, der andere - den ich sogar noch beeindruckender fand - in Kanada. Damit kann man also über die Schlucht, in der die Fälle liegen, in die Vereinigten Staaten schauen. Im Fall der 1.000 Islands kommt man den USA sogar noch näher: auch hier ist ein Teil des Gebietes zu den USA, der andere zu Kanada gehörend. (Am einfachsten durch die jeweiligen wehenden Landesflaggen zu unterscheiden.) Auf seiner Tour durch die Inseln fährt das Ausflugsschiff sogar in US-amerikanische Hoheitsgewässer. Man kann also sagen: Wir waren schnell auf einen Abstecher in den USA ;-). Im Nachhinein hab ich auch gesehen, dass sich mein Handy in das amerikanisches Netz eingelockt hat.

Im Gebiet der 1.000 Islands befindet sich auch die kürzeste Fußgängerbrücke der Welt, die zwei Länder voneinander trennt (siehe Bild). Die größere der beiden Inseln, auf der ein Haus steht, gehört zu Kanada, das Gegenstück - zu der die Brücke führt - zu den USA. Wie uns auf dem Schiff erzählt wurde, tendierte ein ehemaliger Besitzer besagten Hauses dazu, nach einem Streit mit seiner Frau so für einige Zeit das Land zu verlassen. ;-).

Die Nacht verbringen wir heute in Kingston, wo der Lake Ontario in den Sankt-Lorenz-Strom übergeht. Kingston ist im Vergleich zu Toronto eine kleinere Studentenstadt, die sich aber malerisch gelegen und sehr einladend präsentiert. Eine Einkaufsstraße voller kleiner Geschäfte in nur ein bis zwei stöckigen Häusern, eine Hafenpromenade, ein paar historische Gebäude und Kirchen: so sieht die Innenstadt von Kingston aus. Und um ehrlich zu sein, gefällt Kingston mir damit, obwohl wir nur ganz wenige Stunden hier verbringen, besser als die Millionenstadt Toronto. Denn in Kingston könnte man es sich wirklich vorstellen zu leben. So sieht das kanadische Leben aus.

4. Tag:

Vom Sankt - Lorenz - Strom nach Frankreich: Quebec - Montreal

Als ich damals in Kanada studiert habe, war Montreal (u.a.) eine der Städte, in denen ich umsteigen musste. Auch wenn ich damals nur den Flughafen und nicht die Stadt betreten habe, habe ich dennoch aus dem Fenster des Fliegers einen Blick auf diese besondere Stadt erhaschen können.

Und ich sagen Ihnen/Euch: Von oben, im Glanz der untergehenden Sonne (und im schräg-Anflug im Flugzeug) ist Montreal als Stadt wunderschön - was wohl der Grund ist, warum ich dieses spezielle Bild immer noch vor Augen im Kopf habe. Jetzt bin ich tatsächlich in der Innenstadt von Montreal angekommen. Konnte ich also den ersten Eindruck bestätigen, oder musste ich ihn revidieren?

In meinen Augen hat Montreal Toronto ganz klar zumindest eines voraus: seine Altstadt. Im Bereich des Hafens gibt es Straßen, Plätze und Fußgängerzonen, die noch von historischen Gebäuden statt modernen Wolkenkratzern umgeben sind (die es aber natürlich an anderer Stelle in Montreal genauso gibt), und die der Stadt meiner Meinung nach einen besonderen Charakter verleihen.

Kunstgalerien wechseln sich mit Souvenirläden ab, Cafés und Restaurants prägen diese Straßenzüge. Herauszuheben ist auch die Basilika Notre-Dame - Nein, nicht in Paris. Aber Paris ist ein gutes Stichwort, denn Quebec, die einzige kanadische Provinz in der überwiegend Französisch gesprochen wird, erscheint Frankreich selbst gar nicht so unähnlich. Natürlich wusste ich im Vorhinein, dass die dominierende Sprache in Quebec das Französische ist - das es aber wirklich so krass ist, hatte ich nicht erwartet. Sobald man die Grenze zwischen Ontario und Quebec überquert, sind plötzlich alle Verkehrsschilder auf Französisch, in allen Restaurants sind die Speisekarten Französisch, alles ist Französisch.

Gut, das ist ein bisschen übertrieben. Wenn man die Leute auf Englisch anspricht, bekommt man sehr wohl auch auf Englisch eine Antwort (oder seinen Burger); aber wenn man sich wie ich im Rahmen einer Hausarbeit für die Uni schon mal mit dem Language Census für Kanada auseinander gesetzt hat, der ganz klar zeigt, dass für das ganze Land im Vergleich nur ein kleiner Teil der Bevölkerung Französisch als seine Muttersprache angibt, während der überwiegende Teil zu Hause Englisch spricht, (genaue Zahlen hab ich jetzt leider nicht im Kopf), den wird diese Fülle und Wucht des Französischen auf jeden Fall überraschen. Mir ging/geht es zumindest so.

Ich bleibe bei dem, was ich auch für Toronto angemerkt habe: in nur ein paar wenigen Stunden ist es schwer, sich mehr als flüchtige Eindrücke über eine Stadt zu bilden. Für Montreal sind diese aber definitiv positiv.

P.S.: Eine Rundreise, wie wir sie unternehmen, ist schon ein ziemliches Pensum. Jeden Tag früh aufstehen, den ganzen Tag unterwegs, fast jeden Tag ein anderes Hotel, und manchmal hat man schon das Gefühl, dass ausgerechnet an den Orten, an denen man bleiben möchte, die Zeit besonders schnell vergeht. Also an alle, die vielleicht bei meinen Ausführungen manche Reisedetails vermissen, heute Abend bin ich etwas müde, aber Morgen wieder mehr. Oh Canada, eh;-)

5. Tag:

Die schönste Stadt in Nordamerika…

…so sprechen zumindest - aber sicher nicht nur - die Einheimischen von Quebec City, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Leben wie Gott in Frankreich, Teil 2.

Nachdem mein Papa noch schnell eine olympische Goldmedaille in Montreal gewonnen hat (siehe Bild), ging unsere Reise heute weiter nach Quebec City (das Q wird eigentlich als K gesprochen, also Kebec) am Sankt-Lorenz-Strom, ein beliebtes Ziel für Touristen und Kreuzfahrtschiffe aus aller Herren Länder. Warum? Ganz einfach. Ich zähle Euch einmal ein paar Gründe auf:

  1. Quebec ist eine der ältesten Städte in Nordamerika (gut 400 Jahre alt)

  2. Das Stadtbild der Innenstadt bzw. Altstadt ist nicht von Hochhäusern geprägt, sondern von wirklich historischen, alten (oder zumindest historisch, authentisch erhaltenen) Häusern (siehe Bilder)

  3. Altstadt und Zitadelle gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO (zu Recht!) 4. Die Altstadt teilt sich in Ober- und Unterstadt; die Oberstadt ist von einer Stadtmauer umgeben - und liegt dazu noch auf einem Berg. Erklommen werden kann diese durch Treppen (oder auch einen Aufzug); der Weg führt durch wunderschöne Altstadtgassen mit malerischen Gassen und kleinen Lädchen, Restaurants und Cafés. Und oben angekommen wird man von einer wunderschönen Aussicht auf den Sankt-Lorenz-Strom belohnt.

  4. Es gibt das berühmte Fairmont Hotel Le Château Frontenac (siehe Bilder) zu dem keine anderen Wörter notwendig sind. (Außer vielleicht: irgendwann, und das versprech ich mir selber, werd ich da mal übernachten und leben wie Gott in Frankreich ;-)).

Besonders gut erkunden lässt sich die Stadt zu Fuß. Was natürlich noch mehr Spaß macht, wenn man die Stadt in strahlendem Sonnenschein in Augenschein nehmen kann. Und im Übrigen heute nicht nur die Stadt an sich: bei unserem Besuch konnten wir zudem noch die Fahrer eines Radrennens anfeuern, dass sich quer durch die Innenstadt erstreckte, und für das extra die Straßen gesperrt wurden. Also, Straße überqueren nur bei den gelben Fähnchen mit einem Fußgänger darauf. Und auch nur wenn erlaubt. Denn so schnell wie sich die Rennradfahrer (die ich glaube mindestens 15 Mal den Berg hinauffahren mussten) und auch die Begleitfahrzeuge, wie auch die u.a. die Kameraleute auf ihren Motorrädern, durch die Straßen schlängelten, konnten einem schon einmal die Ohren klingeln. Okay, das kam vielleicht von den Zuschauern, die die Fahrer anfeuerten.

Aber wie auch immer: Quebec City ist eine einzigartige und besondere, französische Stadt in Nordamerika, in der auch ein längerer Aufenthalt/Urlaub definitiv wünschenswert wäre.

Ich habe einige Bilder von der Altstadt gemacht. Schaut sie Euch einfach mal an. Was meint ihr? Ich finde, Quebec ist eine wunderschöne Stadt, die sich in seiner Architektur als sehr europäisch präsentiert, und vor allem Menschen, die nur moderne Großstädte kennen, regelrecht als eine Art Disney-Land vorkommen muss.

Kurz gesagt: Montreal übertrifft Toronto (meiner Meinung nach), aber Quebec City ist das absolute Sahnestück.

6. Tag:

Von Kirchen, Wasserfällen und Shopping Mallen - Quebec City und Umgebung

Und bevor jetzt Klagen kommen: Natürlich weiß ich, dass der Plural von Shopping Mall (zu Deutsch Einkaufszentrum) nicht Mallen ist, aber das passte einfach so gut in die Aufzählung für die Überschrift ;-).

Gestern und heute waren einige der wenigen Tage während unserer Rundreise, an denen wir zwei aufeinanderfolgende Nächte im gleichen Hotel verbringen. Und da wir heute Morgen deshalb nicht wie sonst damit beschäftigt waren, unsere Koffer zu packen (und nichts zu vergessen wohlgemerkt - klopf auf Holz, dass es auch so bleibt) und abzureisen, konnte heute der Tag ein bisschen entspannter beginnen. (Außer für die, die irrtümlicher Weise um 6.00 Uhr morgens vom Hotel mittels Weckruf aus dem Bett geschleudert wurden).

An diesem zweiten Tag in Quebec City, unser Hotel liegt etwas außerhalb neben mehreren großen Einkaufszentren, aber dazu werde ich später noch kommen, hatten wir die Möglichkeit, entweder Quebec City noch ein bisschen mehr, diesmal auf eigene Faust,  zu erkunden und mit öffentlichen Verkehrsmittel in die Innenstadt zu fahren, oder mit unserer Reiseleiterin Marion und unserem Busfahrer Don einen Ausflug in Form einer Halbtagestour in das Umland Quebecs zu unternehmen (Anschließend bestand dann am Nachmittag immer noch die Möglichkeit, die Innenstadt noch ein bisschen genauer in Augenschein zu nehmen, aber auch dazu später). Für meinen Vater und mich stand letzteres, also der Ausflug in die Umgebung von Quebec City, auf dem Programm.

Erste Station des Ausflugs: Das Sanktuar der Heiligen Anne - de - Beaupré (siehe Bild).

Diese Basilika, die der Heiligen Anne gewidmet ist und ist ein Wallfahrtsort (sogar der älteste Wallfahrtsort in Nordamerika, wenn die Werbung stimmt). Wie Geschichten berichten, sollen Kranke nach ihren Gebeten vor Ort wieder gesund, und Gebückte wieder aufgerichtet worden sein. Die Krücken, die sich an mehreren Säulen innerhalb der Kirche befinden, sollen davon zeugen.

Ich bin katholisch. Nun ist es aber hier ganz sicher nicht meine Aufgabe über Wunder und/oder Glauben zu philosophieren. Was ich aber unterschreiben kann, ist, dass in dieser Kirche eine ganz besondere und gute Stimmung herrscht. Das Kirchenschiff ist in warmes Licht getaucht, Gemälde und Mosaike verzieren Wände und Decken. Die Broschüre zur Kirche, die wir bekommen haben, weißt auf Besonderheiten hin und gibt zusätzliche Informationen, etwa das es noch außerhalb der Kirche eine Gedächtniskapelle und einen Kreuzgang gibt, die wir aus Zeitmangel aber leider nicht mehr besuchen konnten. Aber egal ob Sie gläubig sind bzw. Ihr gläubig seid und in diese Basilika kommt um zu beten, oder ob Ihr Euch einfach nur an den vielen bunten Verzierungen erfreut, das Sanktuar der Heiligen Anne - de - Beaupré ist meiner Meinung nach auf alle Fälle einen Besuch wert.

Zweite Station des Ausflugs: Der Wasserfall von Montmorency (siehe Bild).
Ich weiß, meine Überschrift spricht von Wasserfällen - das ist so auch nicht falsch, da in der Umgebung dieses Wasserfalls auch noch ein paar (größere oder kleinere) Wassermassen, die nach unten stürzen, zu bewundern sind. Natürlich ist dieser Wasserfall von Montmorency nicht so überwältigend und beeindruckend wie die weltbekannten Niagara Fälle (dabei ist der von Montmorency aber sogar noch ein bisschen höher als diese, sprich, das Wasser fällt da tiefer), dennoch bietet der Wasserfall von Montmorency sein eigenes Erlebnis, dass das Herz eines Touristen höher schlagen lässt.

Zuerst läuft man einen romantischen Weg entlang zu einer Brücke, die direkt über den Wasserfall führt, um dann noch ein Stückchen weiter des Weges hinter einem kleinen Wald zu einer Treppe aus Holz zu gelangen, die auf 485 Stufen (Papa hat’s gezählt, wenn die Zahl also nicht stimmt, ist er Schuld) neben dem Wasser in die Tiefe zurück ins Tal führt. Aber ich denke, die Bilder sind da ausdrucksstärker als meine Beschreibungen.

Nicht nur während des Abstiegs, auch unten angekommen, gibt es wieder eine Aussichtsplattform, bei der man in der Gischt des Wasserfalls duschen kann. Na ja, zumindest reicht es für eine nasse Brille, ein nasses Kameradisplay und nasse Füße, da nasser Boden und offene Schuhe in diesem Fall nicht die beste Kombi sind. Aber, wie ich schon bei den Niagara Fällen gesagt habe…

Dritte Station des Ausflugs: Abstecher auf die Ile d'Orléans.
Den Abschluss des Ausflugs bildete der Besuch der Ile d’ Orléans, einer knapp 200 km² großen Insel im Sankt- Lorenz-Strom, in Sichtweite des Montmorency Wasserfalles, die auch einen wunderschönen Bild über den Sankt-Lorenz-Strom und Quebec City selbst bietet. Ein wunderschönes Feriendomizil also. Ein Häuschen dort am Wasser wäre definitiv erstrebenswert, nur fürchte ich, dass dafür wohl mein Geldbeutel zu klein ist. Aber ernsthaft: das kleine Dorf, das wir auf der Insel besuchen erinnert mich an eine Mischung aus New England und Frankreich. Quebec, Kanada eben. Oder wie findet ihr die Aussicht? (siehe Bilder).

Während die meisten unserer Mit-Ausflügler sich nach dem Ende der Tour dazu entschieden, in der Innenstadt, beim Parlament, auszusteigen, sind wir stattdessen wieder mit zurück zum Hotel gefahren. Denn, wie ich schon angedeutet habe, auf der anderen Straßenseite gibt es drei große Shopping Malls, die mehr oder weniger ineinander übergehen. Und da Morgen wieder eine sehr lange Busfahrt ansteht, war es schön, mal ganz ohne Zeitdruck (oder nur mit dem Zeitdruck, das die Geschäfte auch mal schließen wollen) ein bisschen zu bummeln.

Das war also der etwas ausführlichere Bericht zum heutigen Tag. Da ich Morgen wieder früh raus muss, um die Welt zu entdecken, mach ich für heute Feierabend. Wenn euch meine Berichte und Bilder gefallen oder es Anregungen dazu gibt, könnt ihr euch gerne an den Chronisten Account von Berge & Meer wenden.

Ich hoffe, die Bilder und meine Texte gefallen Euch.

7. Tag:

Ein Spaziergang durch die Hauptstadt

Wie das bei allen Dingen im Leben der Fall ist, stellt sich auch auf einer Rundreise irgendwann eine gewisse Routine ein: aufstehen, frühstücken, zusammenpacken, die Koffer für das Einladen in den Bus aufstellen (Don, unser Busfahrer, hat heute schon gesagt, dass er dadurch irgendwann Arme wie ein Gorilla bekommt), auf dem Sitzplan, den Marion - unsere Reiseleiterin - erstellt hat, den Platz für den heutigen Tag aussuchen, einsteigen und auf in einen neuen Tag.

Und wie ich auch schon an anderer Stelle nicht unerwähnt gelassen habe, gibt es schon mal eine Minute (oder ein paar mehr Minuten) an jedem Tag, an der man lieber schlafen würde als durch die verregnete Scheibe zu versuchen, sich die Landschaft anzusehen. Apropos, wer hat gestern nicht aufgegessen? Du warst das? Dann bist auch du schuld, dass der Himmel heute geweint hat. Nein, ernsthaft, wir hatten bislang wirklich tolles Spätsommerwetter. Und das auch hier langsam der Herbst einzieht (obwohl ich gehört hab, dass es in Deutschland noch mal schön geworden ist), ist einfach wie es ist. Wie auch immer, ich bin etwas vom Thema abgekommen.

Was ich eigentlich sagen wollte: auch wenn man manchmal lieber schlafen würde (der Wecker klingelt immer zu früh), und auch wenn man immer nie lange genug an den Orten verweilen kann, an denen man gerne verweilen würde, so ist eine solche Reise dennoch alle Anstrengungen wert. Wer sonst kann von sich behaupten in 7 Tagen 6 verschiedene Städte besucht zu haben - die ganzen kleinen und großen Sehenswürdigkeiten auf dem Weg nicht mitgerechnet?

Nach dieser gigantisch langen Einleitung nun also zum heutigen Tag, der uns von Quebec zurück nach Ontario, und schließlich bis in die kanadische Hauptstadt Ottawa geführt hat. Ich hab mich ja bereits in den letzten Tagen ausführlich über Toronto, Montreal oder auch Quebec City ausgelassen. Wie also schneidet Ottawa in diesem Vergleich ab? Ehrlich gesagt sehe ich hier gar nicht die Notwendigkeit, überhaupt einen Vergleich zu ziehen.

Ottawa als Hauptstadt repräsentiert das ganze Land: das kanadische Parlament befindet sich nur fünf Minuten zu Fuß entfernt von da, wo ich gerade sitze. Es gibt Museen und Ausstellungen zu allen möglichen Aspekten des Lebens in Kanada, Statuen und Denkmäler säumen die Straßen genauso wie die Fahnen aller kanadischen Provinzen und Territorien (an manchen Stellen sogar mit den Jahreszahlen, wann sie Kanada als Land offiziell beigetreten sind). Alles erscheint sauber, ordentlich, geordnet, Fußgänger- (und wie ich gehört habe auch Radfahrer-) freundlich. Alles wirkt ein bisschen geplanter als z. B. in Montreal (was für Ottawa ja auch der Fall ist), doch das meine ich keinesfalls als Kritik.

Ottawa ist ein bisschen wie ein Musterschüler, und damit in einer eigenen Kategorie, die sich aber vor den anderen Städten nicht zu verstecken braucht. Ich habe ein paar Bilder unseres Spazierganges durch Ottawa ausgewählt, die Ihr Euch anschauen könnt, wenn Ihr Lust habt. Eines der Bilder, und ein weiterer Programmpunkt des heutigen Tages möchte ich aber auf keinen Fall unerwähnt lassen: Den Besuch einer Zuckerhütte heute Morgen in Quebec, wo uns erläutert wurde, wie man den typisch kanadischen Ahornsirup herstellt, und wir Ahorn-Toffee und -Kekse probieren durften. Und dass Ihr seht, dass mein Vater und Ich diese Reise nicht alleine machen, sondern dass noch 50 andere mit in unserem Bus (oder Boot, wie man will) sitzen, hier ein kleines Beweisfoto.

Vielen herzlichen Dank an alle meine Models, die sich so schnell bereiterklärt haben, sich für meinen Bericht ablichten zu lassen.

Ich sehe Euch dann Morgen ;-)

8. Tag:

Wo? Wo? Wo ist der Bär? - Algonquin Provincial Park

Heute war uns das Glück wieder hold und so wurde es anders als erwartet (ich hatte eigentlich heute ganze drei Jacken - Regen-, Jeansjacke und Weste - im Bus, und dazu noch einen Schirm in der Handtasche, um auf Nummer sicher zu gehen) doch ein sonniger Spätsommertag. Das perfekte Wetter also, um die kanadische Natur ein bisschen genauer in Augenschein zu nehmen, und nach wilden Tieren Ausschau zu halten.

Zu diesem Zweck führte die Reise uns heute in den Algonquian Provincial Park in Ontario, ein Gebiet bestehend aus beinahe 8000 km² Fläche, und damit (laut Broschüre) ein beliebtes Reiseziel für Naturliebhaber und Frischluftfanatiker von Januar bis Dezember. Eines vorneweg: niemand wurde gefressen, und somit wurde auch kein Tier unerlaubt gefüttert. (Zumindest nicht von uns ;-)). Und welche Tiere haben wir gesehen? Lasst mich überlegen… Eine Bärenmama mit zwei Jungtieren, zwei große Elche, einen Bieber - Nein, Stopp, das war in der Ausstellung im Visitors Centre - übrigens wirklich toll gemacht und sehr zu empfehlen. Dort gibt es auch mehrere Aussichtsplattformen, ein kleines Kino, eine Cafeteria sowie einen Souvenirladen mit sehr nettem Personal - als ich an der Kasse meinte, dass sie mir meine Postkarten nicht einzupacken braucht, weil ich sie gleich schreiben will, (es gibt dort auch einen Briefkasten) hat sie mir gleich einen Stift dafür gegeben - und damit also definitiv einen Besuch wert.

Nein, wir haben keinen Bären gesehen (meine Wenigkeit zumindest nicht), höchstens ein paar Abdrücke von Pfoten auf der nassen Erde, und damit ist auch klar, dass meine Überschrift heute ein bisschen übertrieben ist. Aber sie klingt halt einfach besser als: Die neuen Supermodels der Saison: Eichhörnchen und Frosch. Ich weiß, wie das jetzt klingt, aber das ist überhaupt nicht zynisch gemeint - wenn ich ein Bär wäre, und mehr als 50 so komische Rundreisende würden durch mein Wohnzimmer (also in diesem Fall den Wald des Algonquin Parks) laufen, würde ich mich auch nicht zeigen.

Auch Don, unser Busfahrer, meinte im Nachhinein, wir hätten zu viel Lärm gemacht und sie so abgeschreckt. Also Ihr, die da in der hinteren Reihe immer brabbeln, Ihr, die Ihr Euch angesprochen fühlt, seid schuld ;-). Nein, im Ernst. Der Ausflug heute gab uns die Möglichkeit, die Natur Kanadas, wie aus dem Bilderbuch, live zu sehen, und ich bin sicher, dass der ein oder andere zumindest in Gedanken bereits seinen Kayak-Trip durch die kanadische Wildnis plant.

Der Canoe-Lake im Algonquin Park bietet dafür auf alle Fälle den richtigen Rahmen (siehe Bild). Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch die kleine Rundwanderung und die Ausstellungsstücke des Algonquin Holzfällermuseums, welches uns wieder vor Augen führte, wie viel Anstrengung in der Vergangenheit mit Tätigkeiten verbunden waren, die für uns heute ganz alltäglich und gewöhnlich erscheinen.

9. Tag:

Osten und Westen: Von Toronto nach Calgary

Das war’s also für den Osten Kanadas. Okay, das klang jetzt zweideutig. Was ich eigentlich sagen wollte: Unsere Rundreise durch Ontario und Quebec im Osten Kanadas kommt heute zu seinem Ende, wir sitzen bereits eingecheckt am Gate um unseren Inlandsflug nach Calgary anzutreten. Von dort aus haben wir aber dann schon noch ein paar Tage, um ein bisschen mehr von diesem großartigen Land Kanada zu entdecken und zu erkunden.

Bevor ich zu meinen Schilderungen für den heutigen Tag komme, möchte ich noch ein paar Grüße an die kleine Gruppe unserer Mitreisenden schicken, für die die Reise heute nicht mehr weiter in den Westen, sondern zurück nach Hause geht. Ich hoffe ihr hattet einen guten Flug, seid gesund und munter nach Hause gekommen und behaltet unsere Rundreise in guter Erinnerung. Vielleicht können auch meine Texte ein bisschen dazu beitragen.

8 Stunden später
Heute Morgen saß ich am Flughafen in Toronto und habe mir voller Motivation überlegt, was ich für diesen Bericht zu Papier (bzw. aufs Word-Dokument) bringen könnte und eigentlich wollte ich mich ein bisschen über die vielen großen und kleinen Dinge auslassen, die so am Rande einer Rundreise passieren oder allgemein für diese Art des Reisens von Wichtigkeit sind.

Als kleines Beispiel am Rande sei etwa die Bedeutung des tadellosen Funktionierens von Hotelaufzügen zu nennen - sodass a) man seinen viel zu schweren Koffer nicht selbst die Treppe hochwuchten oder seinen Papa dafür einspannen muss oder b) man nicht eine Aufzug- Rundfahrt machen muss - Aufzug fährt hoch statt runter und bleibt auch noch auf jeder Etage stehen - wenn eigentlich die Reisegruppe schon in den Startlöchern für die Abfahrt steht. Wir hier können da ein kleines Lied davon singen.

Aber, lange Rede kurzer Sinn, nach dem ganzen Brimborium des Eincheckens - Nein, ein Gruppen-Check-in geht nicht notwendigerweise schneller als einzeln - einer Mittagspause und einer kurzen Erkundung des Flughafens blieb mir in Toronto nicht mehr genügend Zeit, den heutigen Bericht abzuschließen. (Okay, während der vier Stunden im Flugzeug hätte ich Zeit gehabt, aber da hab ich dann doch lieber das Inflight-Entertainment Angebot, wie auch meinen E-Book-Reader benutzt). Deshalb stelle ich den heutigen Bericht ein bisschen um (das Allgemeinere liefere ich noch nach) und erzähle Euch stattdessen ein bisschen über Calgary.

1719 Meilen sind es von Toronto nach Calgary. Das sagte die Anzeige im Flugzeug. Nicht das Sie/Ihr meint, ich denke mir das aus. Calgary, in der Provinz Alberta, ist das Tor zu den Rocky Mountains - obwohl in Calgary selbst die Landschaft erst einmal noch ganz flach ist. Die Stadt liegt auf einer Höhe von etwa 1.040 m über dem Meeresspiegel. Der große (und auch einzige) Programmpunkt des heutigen Tages war der Flug von Ost- nach Westkanada, und gegen Abend kamen wir schließlich beim Hotel in der Innenstadt von Calgary an.

Liebe Mama, damit du es weißt, ab jetzt noch zwei Stunden mehr Zeitverschiebung, also 8 statt bisher nur 6 Stunden. Und da der Tag ohnehin immer viel zu schnell vergeht und ein Abend immer wieder schnell um ist (man darf nicht vergessen, dass wir am Morgen wieder früh raus müssen) haben wir uns ohne große Pause daran gemacht, noch ein bisschen von der Stadt zu sehen.

Begleitet wurden wir heute von unserer lieben Mitreisenden Carmen - Viele Grüße an dieser Stelle - mit der zusammen wir ein bisschen die Stadt unsicher machten, den Geschenkshop des Towers von Calgary besuchten, in einem Irish Pub ein Guinness tranken, auf dem Olympic Plaza und dann später auf der beleuchteten Stephen Avenue Fotos knipsten, und uns zum Abschluss auf dem Weg zurück zum Hotel noch eine frische, warme Tüte süßen, salzigen Popcorns gönnten.

Anbei könnt Ihr auch ein Foto der Stephen Avenue sehen, sowie den Calgary Tower und ein paar weitere Gebäude, die die Stadtansicht prägen. Viel mehr möchte ich aber an dieser Stelle auch gar nicht zu Calgary sagen, da ich diese Eindrücke erst noch erweitern bzw. sacken lassen muss.

Für die Zeit bis dahin habt Ihr ja meine Auswahl an Fotos ;-)

10. Tag:

Welcome to the Rocky Mountains

Liebes Tagebuch, heute ist der 16. September 2015. Und weißt du was? Es hat heute geschneit. Vielleicht macht es mehr Sinn, wenn ich dazu sage, dass ich mich gerade in Banff, in der kanadischen Provinz Alberta befinde; eine Stadt, die auf einer Höhe von gut 1.400 m über Normalnull liegt und von den Rocky Mountains umgeben ist (also zumindest von einem Teil). Und auch auf den Berggipfeln, die man von der Innenstadt - und teils sogar von unserem Hotelzimmerfenster - aus sehen kann, liegt Schnee.

Im Moment, die Uhr zeigt gerade 21.33 Uhr, hat es ungefähr 2 °C draußen - kalt genug also, um den Atem sichtbar zu machen und um einen dazu zu bewegen, die etwas wärmere Jacke rauszuholen. Aber wisst Ihr was? Die Luft ist auch wunderbar klar; und so seltsam und fast schon ein bisschen poetisch es auch klingen muss, aber umgeben von den Bergen hat man auch das Gefühl, richtig durchatmen zu können. Ich hänge Euch eine Auswahl an Fotos an. Auch wenn diese mit der Realität sicherlich nicht mithalten können, können sie Euch aber vielleicht dennoch eine Idee davon geben, was ich meine.

Banff selbst ist ein kleineres Städtchen mit weniger als 10.000 Einwohnern, das seinen Besuchern hauptsächlich als Ausgangspunkt für den Besuch der Naturschönheiten der Rocky Mountains dient, die sich um die Stadt erstrecken. Vor einigen Jahren habe ich einmal im Fernsehen einen Bericht über Banff gesehen. Und sofern ich mich richtig erinnere, beschrieb dieser damals die Stadt als einen eher verschlafenen, kleinen Ort mit nur einer Straße und mit eigentlich nur einer erwähnenswerten Sehenswürdigkeit: dem Fairmont Banff Springs Hotel (wer meine Berichte verfolgt, ist schon einmal über ein Fairmont Hotel gestolpert. Mann, die haben wirklich die schönsten Häuser an den schönsten Plätzen. Auch vom Banff Springs Hotel habe ich ein Bild mit eingefügt. Dass die Szenerie dieses Hauses sehenswert ist, kann ich also nur unterstreichen. Aber ansonsten? Banff hat meine Erwartungen nicht erfüllt, es hat sie übertroffen.

Und am besten lässt sich das vielleicht mit einem Satz erklären, den ich heute auf der Straße aufgeschnappt habe: Beim Überqueren der Kreuzung meinte (offensichtlich) ein Einheimischer, dass es hier zugeht wie am Times Square. Denn, die Stadt Banff ist keineswegs verschlafen, sondern voller Touristen, malerischen Läden, Pubs und Restaurants, und natürlich bestimmt und geprägt durch die felsigen Berge. Natürlich wird der ein oder andere sagen, es sind viel zu viele Touristen; und es ist schon verrückt, wenn der Supermarkt fast kein Wasser mehr in den Regalen hat; aber wie ich finde, geht von dieser kleinen Stadt dennoch eine Faszination - fast schon ein Zauber - aus, die einen einfängt und einem das Gefühl gibt, in einer anderen Welt zu sein. Und der Mensch ist ja immer klein im Angesicht solcher Natur.

Bevor ich es vergesse, ich wollte noch ein kleines Fazit zur Stadt Calgary ziehen, in der wir einige Stunden und eine Nacht verbracht und von der wir uns heute in Form einer Stadtrundfahrt verabschiedet haben. Calgary ist die größte Stadt in Alberta, hat viele Hochhäuser, ist - wegen der Rohstoffe Albertas - der Sitz vieler nationaler und internationaler Firmen (was den Wachstum der Stadt aber damit auch an den Weltmarkt bindet), ist der Austragungsort der jährlich stattfindenden Stampede (Infos dazu findet ihr online), und lebt bis zu einem gewissen Grad bis heute vom Glanz der Olympischen Winterspiele von 1988. Ich finde, Calgary besitzt trotz seiner Größe einen fast kleinstädtischen Charme. Wer also eine Großstadt im Sinne Torontos erwartet, wird wohl enttäuscht sein. Wer aber unvoreingenommen nach Calgary kommt, der wird vielleicht positiv überrascht.

11. Tag:

Noch mehr Rocky Mountains - Banff Teil 2

Unten im Reiseverlauf steht für den 11. Tag: "Nehmen Sie an einem Ausflug zum Jasper Nationalpark […] teil. Bei diesem Ausflug fahren Sie entlang der schönen Fernstraße Icefield Parkway und unternehmen eine spannende Gletschertour über die Columbia Eisfelder." (Quelle: Berge & Meer) Von diesem Ausflug kann ich Euch aber nicht berichten, da ich mich (eigentlich schon zu Hause in Deutschland) gegen eine Teilnahme entschieden habe, um Banff auf eigene Faust zu erkunden, in fremde Wasser einzutauchen und die Aussicht zu genießen.

Heute war ich alleine unterwegs, da auch mein Vater sich dem größten Teil der Reisegruppe für den Tagesausflug anschloss. Er könnte Euch/Ihnen also sehr wohl davon berichten, zum Beispiel von den sechsrädrigen "Ice-Explorern mit mannshohen Reifen, die die Gruppe bestieg, um sich durch die Natur bis zum Gletscher vorzukämpfen, aber: er hat - wie er es selbst formuliert hat - keine Lust, einen Roman zu schreiben. Und da ich für meinen Teil nicht über etwas schreiben kann, dass ich nicht kenne…

Was ich so an Reaktionen von unseren Mitreisenden - die ich/wir zufällig im Hotelflur oder auch in der Stadt getroffen haben - mitbekommen habe, war es, obgleich anstrengend oder kalt - (Nein im Ernst - wo Gletscher sind kann es kalt sein) - eine gelungene Tagestour. (Auch wenn Papa wohl zu dünn angezogen war - aber Mama, ich bin nicht schuld!)

Und für mich? Was ich heute gemacht habe, wollt Ihr wissen? Es gibt Situationen im Leben, für die gibt es keine Worte, oder sie reichen einfach nicht aus. Außer vielleicht: Wenn es einen perfekten Ort gibt, dann ist es der Gipfel des Sulphur Mountain, über den Dächern der Welt.

12. Tag:

Die Temperaturen steigen - British Columbia

Ein neuer Tag, eine neue Provinz. Nachdem ich heute Morgen noch mit Blick auf die Berge aufgewacht bin (okay, das ist gelogen, da war es noch dunkel - aber: wenn es hell gewesen wäre, wären die Berge zu sehen gewesen), bietet die Aussicht in der Stadt Kamloops jetzt (na gut, wieder gelogen, weil bereits wieder dunkel - aber Straßenlaternen könnte ich anbieten) leichte Hügel und Steppenlandschaft. Die Rocky Mountains liegen also hinter uns - und laut Plan sollen wir Morgen Mittag bereits Vancouver erreichen.

Irgendwie kann ich gar nicht glauben, dass wir schon so lange unterwegs sind. Aber andererseits fühlt es sich auch schon länger an - Deutschland ist weit weg; genauso wie der Alltag. Und hier zählen im Moment (fast) nur kleine Dinge: Wo bzw. wann kommt die nächste Toilette? (Und es ist schön, wenn diese auch über eine Wasserspülung verfügt, und es nicht nur eine Art Tonne ist, bei der man den Deckel schließen soll - Ihr wisst schon, zwecks Geruchsvermeidung.) Haben wir noch etwas zu trinken? (Obwohl auch immer noch die Möglichkeit besteht, Wasser beim Busfahrer zu erstehen.) Wie viel Zeit haben wir?/Wann müssen wir zurück sein? (Spricht für sich.) Brauch ich eine Jacke?/Regnet es? (Spricht auch für sich.) Wie viele Balken zeigt der Akku meiner Kamera? (Ich lade ihn zwar jede Nacht auf, aber durch die niedrigere Netzspannung …) Welche Seite (Fahrer - oder Tür-) steigt beim nächsten Stopp zuerst aus? (Hat eigentlich immer ganz gut funktioniert, nur wenn alle erst eine Jacke rausholen müssen, hält sich niemand mehr daran.) - Die Frage, die Toilette betreffend, so profan wie sie ist, ist und bleibt wohl die unangefochtene Nummer eins.

Eine weitere war für mich heute auch: Hast Du/hat einer von Euch eine Schere? Die durchaus zu Unverständnis bzw. Gelächter unter meinen Mitreisenden führte. Besonders so, als ich im Fischrestaurant für das Abendessen den anderen, die wir zufällig trafen, meine Scherenerrungenschaft aus dem 1-Dollar-Laden präsentierte. Ich bin halt auch ein Mädchen. Und ich hab einen Pony. Und wenn die Haare zu lange werden (und das geht bei mir recht schnell) wird er nervig. Jetzt kann ich wenigstens wieder was sehen - ha! Das haben nun alle davon, die mich verspottet haben - Zunge zeig ;-).

Aber leicht vom Thema abgekommen, zurück zum Reisebericht für den heutigen Tag. Nachdem ich gestern ein bisschen entspannter, ohne Zeitdruck mein eigenes Programm absolviert habe, stand heute wieder ein Bus Tag an, der uns, wie bereits erwähnt, nach British Columbia führte. Jetzt also noch eine Stunde mehr Zeitverschiebung; insgesamt 9 Stunden Unterschied zu Deutschland aktuell.

Bevor es aber soweit war, konnten wir noch ein wenig mehr die Rocky Mountains genießen. Auf dem Weg nach Kamloops passierten wir gleich drei Nationalparks: den Yoho Nationalpark, den Glacier Nationalpark und den Mount Revelstoke Nationalpark.

Als Höhepunkte möchte ich den Besuch des Lake Louise, der einen wunderschönen Blick auf den Victoria Gletscher bietet (und natürlich findet sich auch dort ein Fairmont-Hotel; wer meine Berichte mitverfolgt bzw. gelesen hat weiß, was ich meine), wie auch den Emerald Lake - wenn man die vielen asiatischen und amerikanischen Touristen hinter sich ließ, konnte man einen fantastischen See Platz für sich alleine ergattern - hervorheben. Von beiden Naturschönheiten findet Ihr anbei Fotos. Was meint Ihr, welcher ist atemberaubender?

Mir hat es besonders der Emerald Lake angetan. Und an diesem kleinen Stück Strand, an diesem türkisen, eisigen Wasser, hätte ich stundenlang verweilen können. Fehlten nur noch ein Liegestuhl und ein bisschen Sonne ;-).

Dass wir jetzt die Rocky Mountains, und damit auch die Höhenlagen, hinter uns gelassen haben, merkt man außer an der Sicht am meisten auch an den Temperaturen. Hier liegt kein Schnee, alles ist noch grün, kurzum, es ist viel wärmer, die Jacke kann offen und auch die Mütze verstaut bleiben. Und damit überleg ich mir jetzt, was ich Morgen anziehe ;-).

13. Tag:

Berge und Meer - Vancouver

Nach 12.5 Tagen in 10 verschiedenen Hotels und mehr als 12.400 zurückgelegten Kilometern waren wir plötzlich da: in Vancouver am Pazifischen Ozean, ganz im Westen Kanadas. (Wenn man’s genau nimmt, kommt da noch was, nämlich die kleine Insel Vancouver Island; das diese überhaupt nicht klein ist, sondern sogar die Hauptstadt von British Columbia, Victoria, beherbergt, ist aber eine ganz andere Geschichte.)

Wie unsere Reiseleiterin Marion so passend bemerkte, ist Vancouver eine Stadt, die ihren Bewohnern beides bietet: Berge und Meer. Und im Hinblick dessen, für welchen Reiseveranstalter ich diesen Bericht hier verfasse, schrie diese Kombination einfach danach, als Überschrift für den heutigen Tag verwendet zu werden. Nach einer kurzen Suche nach Hoffnung - die kleine Stadt Hope liegt etwa 150 km von Vancouver entfernt - in der wir endlich einen Bär gesehen haben, (wenn auch aus Holz, aber nicht weiter sagen), erreichten wir gegen Mittag die Ausläufer der Olympia-Stadt von 2010.

Das erste was wir sahen - neben einigen Autohändlern, die deutsche Fahrzeuge vermarkten, und neben einer gelb-blauen Filiale eines schwedischen Selbstbau-Möbelhauses (wie im übrigen auch schon in Toronto) - war der Public Market auf Granville Island, der neben tollem Kunsthandwerk vor allem Essensstände bietet. (Die Fischsuppe, die wir hatten, war lecker, wenn auch ein wenig fischarm.) Mein Tipp: einen Tisch zur Hafenseite suchen bzw. die Markthallen in Richtung Hafenseite verlassen; dort hat man einen schönen Blick auf die Silhouette der Stadt. Und ich sage Ihnen, dort leben auch viele nicht magersüchtige (d. h. riesige) Möwen, die sich Ihnen vielleicht sogar für eine Fotosession zur Verfügung stellen ;-).

Auf diese Mittagspause folgte dann eine Stadtrundfahrt durch Vancouver. Leider fiel diese aber - wortwörtlich - ins Wasser. Kennen Sie das Gefühl, wenn es immer dann besonders stark regnet, wenn sie ohne Schirm an einer Ampel stehen und auf das grüne Männchen warten? So ähnlich war es heute auch; ausgerechnet bei den Sehenswürdigkeiten und Aussichtsplattformen fiel der meiste Regen vom Himmel. Aber: wir hatten während dieser Reise so viel Glück mit dem Wetter - liebe Mama, so viel zum Thema „Wenn Engel reisen.“ -dass ich mich gar nicht beschweren kann oder möchte. Und wie bemerkte heute jemand so treffend: die Regenkleidung muss ja auch mal benutzt werden; ansonsten wäre das Herumtragen ja umsonst gewesen und wir hätten uns ärgern müssen ;-).

Bislang finde ich es noch schwierig, viel zur Stadt Vancouver selbst zu sagen. Wir haben auf dieser Reise so viele große und kleine Städte besucht, und irgendwie habe ich das Gefühl, alle Wörter für die Beschreibung schon doppelt und dreifach benutzt (und abgenutzt) zu haben. Auf den ersten Blick muss ich sagen: Ich hab’s mir irgendwie größer vorgestellt. Ich meine, Vancouver ist eine Millionenstadt, in der viel gebaut wird. Es ist das Wirtschafts- und Handelszentrum des westlichen Kanadas. Viele Menschen wollen hier leben, was schon allein die hohen Immobilienpreise zeigen. Es wuselt von Menschen.

Und trotzdem. Diesen Großstadtflair, den Toronto sehr wohl versprühte, habe ich hier noch gar nicht so spüren können. Aber vielleicht liegt es auch an mir. Vielleicht muss ich meine Nase einfach noch ein bisschen mehr in den Wind halten.

Zum Abschluss diesen Tages noch ein Wort zu unserem Hotel in Vancouver: Ich hab meinem Papa schon gesagt, er soll mal an der Rezeption nachfragen, wie viel sie für dieses Zimmer verlangen. Zimmer? Das ist eine ausgewachsene Wohnung: Wohnbereich, Küche, Bad, Schlafzimmer, gleich zwei Fernseher, und eine bodentiefe Fensterfront, durch die man aus dem 18. Stock die kleinen Menschen unten auf der Straße beobachten kann. Das kann man nur glauben, wenn man es gesehen hat. Also, schaut jetzt mit mir aus dem Fenster.

14. Tag:

The Place to be in Summer - Vancouver Island und Victoria

Über die gesamten letzten beiden Wochen hinweg habe ich mich an jedem Abend aufs neue hingesetzt, um in meinen Reiseberichten die Erlebnisse des Tages - oder das, was mir eben gerade so im Kopf herumgespukt hat - mit Ihnen und Euch da draußen und daheim in Deutschland zu teilen.

Gestern Abend - nachdem ich am Morgen um 06.30 Uhr das Hotel verlassen und erst um 10.00 Uhr Nachts wieder betreten habe - war ich aber einfach zu müde dafür. Deshalb heute im Nachhinein eine kleine Schilderung des gestrigen Tages. (Klein auch deshalb, weil mein Vater sicher bald darauf pochen wird, unseren letzten Tag in Vancouver in Angriff zu nehmen.)

Für einige unserer Mitreisenden steht heute eine Ganztagesfahrt nach Vancouver Island und Victoria, der Hauptstadt British Columbias, auf dem Programm - bzw. sind sie wohl bereits auf der Fähre zur Insel. Ich aber war bereits gestern auf eigene Faust mit dem Linienbus in Vancouver Island. Denn ich habe in Bezug auf Vancouver Island allen anderen dieser Reisegruppe eine Sache voraus: meine Freundin Erica, mit der ich im Studentenwohnheim in Halifax zusammengewohnt habe, lebt zusammen mit ihrer Familie auf der Insel. Und auch wenn die Anfahrt dorthin keine kurze war - ungefähr 1.5 Stunden Busfahrt zum Fährhafen in Tsawwassen, dann 1.5 Stunden Fährüberfahrt, gefolgt von noch einmal einer guten Stunde bis nach Downtown Victoria - bin ich doch im Nachhinein sehr froh darüber, diesen Weg (der eigentlich bis auf das frühe Aufstehen und die, durch den starken Seegang etwas unruhige Schifffahrt zurück, viel problemloser und unkomplizierter verlief, als von mir im Vorhinein gedacht) auf mich genommen zu haben.

Zusammen mit meiner Freundin Erica, die ich zum ersten Mal seit etwas über einem Jahr wieder live und in Farbe sehen konnte, habe ich das Royal BC Museum besucht (um dem schlechten Wetter zu entfliehen, das Museum selbst ist aber sehr interessant und sehr empfehlenswert; es birgt sogar ein Segelschiff und eine Wildwest - Stadt in seinem Inneren), bin am Hafen entlang spaziert (um mich am viel besser gewordenen Wetter zu erfreuen und haben uns dabei ausgesucht, welche der Jachten davon die richtige für Erica wäre), habe die großen Kreuzfahrtschiffe bestaunt (wobei es so windig war, dass man fast hätte davon fliegen können) und den Blick über das weite Wasser des Pazifischen Ozeans schweifen lassen. Ohnehin sind für mich das Wasser und das Meer immer verbunden mit einem unbeschreiblichen Gefühl von Freiheit. Es war ein schöner Tag, der leider viel zu schnell vorbei ging. Und pünktlich wie aufs Stichwort hat es wieder geregnet, als ich im Bus Victoria verlassen habe.

Victoria, das ich zusammen mit Erica erleben durfte, ist eine wunderschöne Stadt, in der ein paar wenige Stunden nicht ausreichen. Und ich habe schon gesagt, ich muss einfach eines Tages wieder kommen, dann mit mehr Zeit im Gepäck. Ich füge ein paar Bilder für Euch ein, dann könnt ihr Euch selbst einen Eindruck von der Stadt verschaffen. Ich hatte gestern einen tollen Tag, den ich auf keinen Fall missen möchte. Und Euch kann ich nur sagen: Victoria wie auch Vancouver Island (schon die Fährüberfahrt ist wie eine kleine Kreuzfahrt) ist auf alle Fälle eine Reise, wie auch einen längeren Aufenthalt wert.

Kurzum, the place to be in summer! And dear Erica, once again, thank you very much for having me and for showing and driving me around Victoria. I had a great time, and I’m really glad that you could manage to spend the day with me! I hope we will see each other again soon. Oh, and don’t forget to send me a picture of you in the pink bridesmaids dress. I can’t wait.

15. Tag:

Das ist Vancouver

Ich kann schon nachvollziehen, aus welchen Gründen die Menschen in British Columbia, wie auch weltweit, die Stadt Vancouver mit einer hohen Lebensqualität in Zusammenhang bringen. Trotz des Status von Vancouver als Millionenstadt ist die (Meeres-)Luft klar und frisch, es gibt viel Grün, viele Museen, Schulen, Universitäten, viele Fußgänger - und Radfahrwege am Wasser, die zu Aktivitäten wie zur Entspannung einladen, und, wie bereits an anderer Stelle angesprochen: Vancouver ist einerseits umgeben von Hügeln und Bergen (die man an einem schönen Spätsommertag wie heute, an dem sich der Nebel vollständig verzogen hat, plötzlich auch in ihrer vollen Pracht und Fülle sehen konnte), und andererseits vom Wasser des Pazifischen Ozeans. Kurz gesagt also, ein Fleckchen zum Schwimmen und Skifahren in einem (je nachdem wie kalt Ihr es mögt ;-)). Und dazu ist das Klima auch noch deutlich wärmer als im Rest des im Winter so oft tiefgefrorenen Kanadas. Alles Argumente also, die für Vancouver sprechen.

Ich hatte ja schon in meinem ersten Reisebericht zu Vancouver angemerkt, dass ich mir dir Stadt irgendwie größer, beeindruckender, ja irgendwie metropolischer (wohl kein Duden-Wort, passt aber) vorgestellt habe. Irgendwie vielleicht wie beispielsweise ein London oder New York ganz im Westen Kanadas. (Man hört ja immer von Vancouver als boomende Metropole, mit einem großen und wichtigen Seehafen in Nordamerika und mit viel Wirtschaftskraft.) Das trifft es aber nicht so ganz. Es fällt mir schwer, Vancouver passend zu beschreiben, denn es gibt sehr wohl all diese Hochhäuser wie auch in anderen Großstädten. Es gibt breite Straßen und auch mal zur Rush Hour ein Verkehrschaos. Und es gibt viele Baustellen und moderne Gebäude, dafür aber praktisch keine Altstadt, da Vancouver einfach noch zu jung dafür ist. Und trotzdem scheint hier in Vancouver manches ein bisschen leichter, entspannter zu sein als anderswo. Gerade das viele Wasser und die vielen Freizeitmöglichkeiten scheinen den Stress aus der Großstadt zu nehmen (ein bisschen zumindest).

Die Leute sind sehr nett und hilfsbereit. (Typische Kanadier eben, die dir im Bus, wenn du nicht weißt, wo du aussteigen sollst, schon mal die Haltestelle zeigen und den Weg erklären. Überhaupt wurden wir etliche Male gefragt, ob wir Hilfe bräuchten, als wir mit dem Stadtplan bewaffnet durch die Straßen zogen.)

Aber dennoch ist nicht alles eitler Sonnenschein. Es gibt auch (oder gerade auch) hier Armut und Reichtum nebeneinander. Irrsinnig teurere Läden und Einkaufscenter - gibt es ernsthaft jemanden, der 1.000 Dollar plus Steuern für ein paar Schuhe ausgibt? - und daneben Menschen, die ohne Obdach auf der Straße schlafen, oder Weed verkaufen bzw. dafür Geld bekommen wollen. Und das ergibt schon ein seltsames Bild.

Nachdem ich gestern ja nicht in Vancouver war, wollte ich dann zumindest heute, am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Vancouver, mehr von der Stadt sehen. Zu diesem Zweck bin ich zusammen mit meinem Vater eine sehr ausgeprägte Strecke auf dem Seawalk am Wasser entlang gelaufen, vom Vanier Park, über einen erneuten Besuch auf Granville Island, letztlich bis zur Science World und zurück nach Downtown zu unserem Hotel, die, wenn sie auch lang war, viele großartige Blicke auf die Skyline Vancouvers geliefert hat. Nach einer kurzen Verschnaufpause sollte es dann ein bisschen in die Einkaufsmeile Vancouvers gehen, aber bis auf die vielen teureren Läden, die hauptsächlich von Asiaten frequentiert zu sein scheinen, war dieser Abstecher wenig ergiebig.

Und nochmal: gibt es ernsthaft jemanden, der sich für 1.000 oder 1.500 Dollar plus Steuern Schuhe oder eine Handtasche kauft? Muss ja, sonst gäbe es diese Läden nicht. Man merkt sehr stark, dass sehr viele Asiaten in Vancouver leben. An mancher Stelle, wenn auch die Schriftzeichen asiatische sind - und nein, ich meine nicht Chinatown - könnte man sogar meinen, man sei irgendwo in Asien und nicht in Kanada. Damit ist und bleibt Vancouver eine Stadt der Gegensätze. An einem sonnigen Tag wie heute am Meer, übertrifft aber das Gefühl von Schönheit alles andere.

16. Tag:

Abreisetag - Die vielen großen und kleinen Dinge

… und plötzlich sitzt man im Flugzeug, auf dem Weg zurück nach Deutschland …

Ich habe Ihnen/Euch jetzt über viele Tage und Stunden hinweg - wie manche sicher sagen würden sehr ausführlich - von unserer Reise berichtet; und bevor ich hoffentlich wieder gesund und munter von Zuhause aus ein Fazit zu den Höhepunkten Kanadas in Ost und West ziehen kann, möchte ich Euch allen da draußen (nicht jetzt hier draußen, weil wir gerade in über 10.000 Metern Höhe im Flugzeug sitzen), die eine Rundreise nach Kanada antreten werden oder es in Betracht ziehen, ein paar Gedanken zu den vielen großen und kleinen Dingen, die eine solche Rundreise prägen und ausmachen, mit auf den Weg geben.

Das alles gilt so oder so ähnlich natürlich auch für Reisen in andere Teile der Welt. Hier also meine ganz persönlichen zehn Tipps für eine gelungene Rundreise durch Kanada:

1. Mach es wie die Zwiebel - Pack Kleidung für jedes Wetter ein: Am Anfang unserer Reise hatte es in Toronto schwülheiße 30 Grad, in den Rocky Mountains lag da dann so komisches weißes Zeug auf dem Boden, ich glaube, man nennt es Schnee. Besonders bei einer Reise durch sein so riesiges Land wie Kanada ist es nichts Besonderes, auf verschiedene klimatische Zonen zu treffen, die eine unterschiedliche Ausrüstung bzw. Ausstattung des Reisenden verlangen. Bei heißen Temperaturen zu schwitzen ist nicht so schlimm; bei kaltem Wetter zu frieren aber kann zu Erkältungen führen, was den ganzen Fortlauf der Reise gefährden kann. Oder wie bei meinem Vater zu Schnupfen; und dann schnarcht er.

2. Besorg dir vorab schon die ausländische Währung: Und nimm eine Kreditkarte mit: Natürlich kann man auch in Kanada mit seiner Deutschen Bankkarte am Automaten Geld ziehen; aber den besseren Wechselkurs bekommt man oft eher zu Hause von seiner heimischen Bank. Und noch dazu kann man sich viel Stress sparen, wenn man nicht erst im Urlaubsland nach einer Wechselstube suchen muss, die einem das Geld tauscht. Wenn einem einmal das Geld ausgeht, kann man auch bequem - auch für kleine Beträge - mit Kreditkarte bezahlen. Bin gespannt, ob die Bank schon explodiert ist, bis ich zurück bin ;-).

3. Setz dich im Vorhinein mit deinem Reiseziel auseinander: Du musst nicht alle Daten zu allen Städten und Orten, die du besuchen willst, schon vorab recherchiert haben. Aber vielleicht macht es Sinn, sich ein bisschen einzulesen. Zum Beispiel: Welche Ausflüge werden auf der Reise fakultativ angeboten? (Wobei die Preise variieren können.) Sind diese Tages-, Halbtagestouren oder Eintritte für mich interessant? Oder anders herum gefragt: Wenn ein Tag zur freien Verfügung ist, was will ich dann machen? (Ein großes Highlight meiner Reise war etwa der freie Tag in Banff, an dem ich mit der Gondel auf einen Berg gefahren bin und danach noch in den heißen Quellen baden war. - Ich glaube kaum, dass ich das gemacht hätte, hätte ich nicht online schon davon gelesen. Natürlich liefert auch die jeweilige Reiseleiterin/der jeweilige Reiseleiter Anregungen für Tagesunternehmungen. Aber die Planung wird um einiges erleichtert, wenn man schon eine Idee davon hat, was man eigentlich will.

4. Pack die Badehose ein - nutze die Zeiten der Entspannung: Die Hotels in Kanada haben oft auch einen eigenen Swimming Pool. Also: Nimm die Badesachen mit und spring ins erfrischende und entspannende Nass. Wenn du Glück hast, gehört dir der Pool sogar ganz allein. Dann kannst du dich fühlen wie der König der Welt. Und vor allem bei dem vielen Programm sind Phasen der Entspannung unerlässlich. Eine von uns ging sogar im Sankt Lorenz Strom baden, aber das ist eine andere Geschichte ;-).

5. Lass dich auf die neuen Erlebnisse im fremden Land ein: Es gibt so viele, die in Urlaub fahren und sich dann beschweren, wenn es nicht das gleiche Essen oder die gleichen Fernsehsender gibt wie zu Hause. Aber du fährst doch gerade weg um etwas Neues, vielleicht Unbekanntes zu erleben. Deshalb: lass dich darauf ein. Probiere die landestypische Küche. (z. B. kandierten Lachs oder Poutine, also Pommes mit Bratensauce und Käse). Setzt dich mit den Gepflogenheiten des Landes auseinander - für Kanada wäre das z. B. Thank you zum Busfahrer zu sagen, wenn man einen öffentlichen Bus verlässt. Geh vielleicht auch einmal in ein Museum, oder versuche, die touristischen Pfade ein bisschen zu verlassen (und NEIN, ich meine jetzt nicht die Wanderwege in den Rockies oder in den National Parks; nicht dass es dann heißt, es ist meine Schuld, wenn du von einem Bären angeknabbert wirst).

6. Lass dir helfen bzw. sei nicht zu stolz, um nach Hilfe zu fragen: Wenn man als typischer Tourist mit einem Stadtplan durch eine der kanadischen Millionenstädte läuft und vielleicht ein bisschen verwirrt oder planlos aussieht, kann es schon einmal vorkommen, dass die Kanadier einem ihre Hilfe anbieten. Sie sind eben höfliche und nette Menschen. Also: Wenn du wirklich verloren bist und nicht weiter weißt, frag ruhig nach Hilfe und dir wird geholfen. (So zweideutig - fast schon Lebenshilfe mäßig - hatte ich das jetzt gar nicht im Kopf ;-)).

7. Suche nicht nach dem Bär: Im Zusammenhang mit Kanada wird immer von vielen wilden Tieren gesprochen. Es gibt Bär Sprays, Bär Glocken, Tafeln in die man eintragen kann, wann man wo einen Bär beobachtet hat (sofern man noch von dieser Begegnung berichten kann). Uns für unseren Teil ist aber kein einziger Bär vor die Linse gelaufen. Sei also nicht enttäuscht, wenn du keinen Bären (oder ein anderes wildes Tier) siehst. Vielleicht läuft er oder sie dir ja ausgerechnet dann über den Weg, wenn du es nicht erwartest ;-).

8. Lasse keine Toilettenpause ungenutzt verstreichen: Folge jedem Schild für ein öffentliches WC, denn du weißt nicht, wann das nächste kommt. Und auch wenn du vielleicht kein dringendes Bedürfnis verspürst, besser so als anders herum. Zusatztipp: Bei einem Stopp (egal ob es sich um eine Klo Pause handelt oder allgemein), besonders als Frau am besten sofort die Toiletten aufsuchen und erst danach die Sehenswürdigkeiten bewundern. So können Wartezeiten vermieden werden.

9. Genieß die kleinen Momente: Man hat immer eine gewisse Vorstellung davon, wie eine Reise sein soll, oder wie ein Land, wie Kanada es ist, aussieht - viel Wasser und Natur. Sei nicht enttäuscht, wenn die Umgebung mal nicht ist, wie auf einer Postkarte. Wenn diese pittoresken Momente dann aber kommen, genieße sie, atme tief durch und spür die Freiheit und das Glück, dass du sie erleben darfst. Aber es gibt so viel mehr kleine Momente: Gute Gespräche in der Gruppe, gemeinsame Mittagessen, oder die Mitreisenden beim Schlafen im Bus beobachten (nicht voyeuristisch gemeint). - Ja, so eine Reise macht nun mal auch müde. Nur wenn es etwas zu sehen gibt, sind alle wieder wach.

10. Sei unvoreingenommen und nutze die Chancen, die sich dir bieten: Man, langsam klingt das hier wirklich nach einem Selbsthilfebuch. Und dennoch stimmt es: geh unvoreingenommen an die Rundreise nach Kanada heran; lass dich überraschen; lass dich verzaubern; atme tief durch; gönne dir auch ein paar Souvenirs und Andenken; schlage zu, wenn sich dir eine Gelegenheit bietet, denn auch, wenn du beispielsweise das gleiche Paar Ohrringe schon in fünf Geschäften gesehen hast - wenn du es im sechsten kaufen willst, gibt es dies nicht mehr. Und geh auf deine Mitreisenden zu. Gemeinsam kann man schöne Erinnerungen schaffen.

Und, ihr meine lieben Mitreisenden, habt ihr noch etwas anzufügen?

17. Tag:

Tag und danach: Highlights der Ost- und Westküste Kanadas - ein Fazit

Monatelang wartet man auf etwas, tagelang bereitet man sich darauf vor, fiebert darauf hin, läuft im Kreis, um ja alles (Lebens-)notwendige - oder wie es einem eben vorkommt - mit auf den Weg zu nehmen, und dann plötzlich, fast wie ein Wimpernschlag, ist es wieder vorbei, und man sitzt wieder auf der Couch in der Küche seiner Eltern.

Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit, denn irgendwie fühlt es sich auch an, als wären wir viel länger weg gewesen - nicht zwei, sondern vier oder fünf Wochen lang - so voll ist man an Eindrücken und Erlebnissen. Ehrlich gesagt habe ich in den letzten zwei Wochen sogar mehr erlebt, als in den letzten zwei Jahren zusammen.

Manch einer wird sich vielleicht denken, dass das komisch klingt so etwas zu sagen bzw. zu schreiben; aber bedenkt einfach eines: wir haben in nur wenigen Wochen (fast) alle großen Städte und Naturschönheiten eines ganzen, einen Kontinent umspannenden Landes besucht, tausende von Kilometern zurückgelegt, viele Stunden am Tag im Bus und in den Nächten in verschiedenen Hotels verbracht, ach ja, und die verschiedenen klimatischen Zonen - vom Hochsommer in den Schnee - nicht zu vergessen. Wir haben Toronto, Niagara Fälle, Kingston, Montreal, Quebec City, Ottawa, Barrie, Calgary, Banff, Kamloops und Vancouver(-Island) gesehen, und auch die vielen kleinen und großen Stationen auf dem Weg, wenn auch hier nicht aufgezählt, will ich nicht missen.

Es waren zwei sehr intensive Wochen. Und auch wenn vielleicht nicht jeder Tag oder jede Stadt für jeden ein absolutes Highlight war (für den ein oder anderen waren es wohl zu viele Berge und Seen - aber ganz ehrlich, was hast du erwartet?) - wie das halt so ist, hat/hatte jeder seinen ganz persönlichen Höhepunkt (oder -punkte); meine waren Banff, die Rocky Mountains, der Pazifik, Vancouver Island, aber etwa auch Kingston in Ontario - war es doch eine ganz besondere und unvergleichliche Reise. Und ich freue mich darüber und bin dankbar dafür - Danke Papa ;-) - dass ich sie erleben durfte.

So will ich also jetzt zum Schluss, und auch wenn wir jetzt bereits seit ein paar Tagen (die ich wegen Jetlag hauptsächlich verschlafen habe - immerhin waren wir wegen der Zeitverschiebung auf der Heimreise mehr als 24 Stunden unterwegs) wieder in der Heimat weilen, meinen Reisebericht mit einem Fazit abschließen. Wie waren sie also, diese Highlights der Ost- und Westküste Kanadas? Ist Kanada eine Reise wert?

Wie auch Deutschland in Nord und Süd unterschiedlich ist, ist auch das Leben in Kanada nicht überall gleich. In einer Großstadt wie Toronto ist alles ein bisschen hektischer, ein bisschen voller und gedrängter als beispielsweise in einer kleineren Studentenstadt wie Kingston oder gar einem Provincial Park wie dem Algonquin. In vielen Teilen Kanadas gibt es wahrscheinlich ohnehin mehr Eichhörnchen oder Bieber als Menschen. Und auch wenn man während einer solchen Reise immer nur einen kleinen Einblick in das Leben vor Ort erhält - ich tendiere dazu für viele Orte zu sagen, wir waren da, und nicht: wir haben es erlebt - und man eine solche Rundreise eigentlich eher als Anregung dafür sehen sollte, welche Orte man vielleicht irgendwann noch einmal besuchen möchte, ist und bleibt Kanada (zumindest für mich) ganz klar immer eine Reise wert. Großstädte und Natur im Norden Amerikas - Kanada ist ein Highlight für sich.

Bestimmt hab ich an dieser Stelle vergessen irgendetwas zu erwähnen; vielleicht wie das kanadische Essen so ist; ob und wie sich die Menschen in Ost und West unterscheiden, oder ob ihr Englisch unterschiedlich ist. Aber wenn ihr noch mehr von meinen Gedanken hören wollt, setzt Ihr Euch am besten einfach mit mir in Verbindung. Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen. (Das gilt auch und besonders für all diejenigen, die mit mir Kanada erkundet haben.) Aus Gründen des Datenschutzes darf ich leider an dieser Stelle meine E-Mail Adresse nicht angeben; aber das Team von Berge und Meer weiß, wie man mich erreichen kann und hilft Euch sicher gerne weiter :-).

Bevor ich mich verabschiede möchte ich mich noch recht herzlich bei unserer sehr kompetenten Reiseleiterin Marion für die tolle Organisation unserer Reise bedanken. Und wie eine unserer Mitreisenden es so schön formulierte: Sie kennt in Kanada jede Stadt, jede Straße und jeden Baum (vielleicht auch jedes Eichhörnchen, die sich so fleißig gezeigt haben) und verdient aus diesem Grund das höchste Lob. Vielen vielen Dank! Thank you very much!

Ansonsten bleibt es mir nur zu hoffen, Kanada irgendwann einmal wieder zu sehen. Ich kann es kaum erwarten ;-).

Euch allen Danke ich sehr dafür, dass Ihr mit mir in die kanadische (Städte-)Wildnis eingetaucht seid. Ich hoffe, Ihr hattet genauso viel Spaß beim Lesen wie ich beim Schreiben.

In diesem Sinne, See you later,
Maria

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