Januar 2017

Reisebericht: Finnland - Auf Tuchfühlung mit den Huskys

Mit dem Hundeschlitten und unserer Chronistin unterwegs in Finnisch Lappland. Abenteuer inmitten der atemberaubenden Schneelandschaft am nördlichen Polarkreis.

Chronistin Petra in Finnland
Mein Tipp

Unterwegs im Finnischen Lappland

Petra, Berge & Meer Chronistin

Liebe Reisebegeisterte und Abenteuerlustige,

ich heiße Petra, bin 58 Jahre und interessiere mich für außergewöhnliche Urlaubsreisen. Vor ein paar Jahren habe ich mir eine Liste erstellt, was mir im Leben wichtig ist und welche Orte ich bereisen möchte. So kam es, dass mich vor einigen Monaten im Prospekt von Berge & Meer ein Rentier anlächelte und im tief verschneiten Wald Huskys vor einem Schlitten gespannt waren. Eine 4-tägige Abenteuerreise nach Finnland-Lappland inklusive 2-tägiger Husky-Safari und Übernachtung in einer Wildnishütte inmitten der freien Natur - das wollte ich schon immer mal machen!

Ohne weiter darüber nachzudenken habe ich die Reise gebucht. Als ich am nächsten Tag voller Begeisterung im Büro davon berichtete, schloss sich mir ebenso spontan eine befreundete Kollegin an. Somit konnten wir uns zu zweit auf unser Abenteuer freuen.

1. Tag

und Anreise zum Flughafen

Anreise zum Flughafen Düsseldorf

Die einzige Herausforderung war die Anreise zum Flughafen. Da der Abflug in Richtung Kittilä für 10 Uhr geplant war, mussten wir am Vorabend den Zug nach Düsseldorf nehmen und eine kurze Übernachtung einplanen. So haben wir den Arbeitstag im Büro verbracht, sind nach Hause gefahren, haben unser Gepäck geholt und uns am Abend am Bahnhof getroffen. Nach einer 4-stündigen Bahnfahrt sind wir mit dem Taxi in eine vorgebuchte Pension gefahren, haben 5 Stunden geschlafen und sind am Morgen wieder mit dem Taxi zum Flughafen. Dort haben wir erst einmal in aller Ruhe gefrühstückt.

Wintermärchen an Tag 1

Nachdem wir unsere Koffer aufgegeben hatten, haben wir neugierig Ausschau gehalten, wer wohl in unserer Reisegruppe sein könnte. Das Boarding hat pünktlich stattgefunden, allerdings musste das Flugzeug vor Abflug noch enteist werden. Dann ging es endlich los. Es war ein angenehmer Flug. Voller Erwartung haben wir aus dem Fenster geschaut und verschneite Wälder und zugefrorene Seen gesehen. Kurz vor der Landung hat uns die am Horizont hervorkommende Sonne begrüßt.

Nach der Landung im kleinen Flughafen in Kittilä wurden wir von der Reiseleiterin herzlich empfangen. Nachdem sie einige Urlauber in bereitstehende Fahrzeuge in Richtung deren Hotels verteilt hatte, wendete sie sich uns, d. h. an fünf übrig gebliebene Abenteurer (4 Frauen und 1 Mann) mit den Worten: „Ihr habt alles richtig gemacht, Ihr habt eine tolle Reise gebucht.“ Das war die Bestätigung, dass etwas Tolles auf uns zukommen würde und die Vorfreude stieg noch weiter.

Wir haben das Gepäck im Fahrzeug verstaut und los ging es, ca. 50 km durch die verschneite Landschaft - Natur pur. Im Hüttendorf Torassieppi angekommen bestätigte sich, dass wir tatsächlich alles richtig gemacht hatten. Schöne Holzhütten an einem zugefrorenen See inmitten des verschneiten Waldes mit einem Restaurant, natürlich einer finnischen Sauna, einem Iglu und einer Verleihstation für warme Kleidung und Motorschlitten.

Nachdem wir unsere Hütten bezogen hatten, trafen wir uns zur Informationsveranstaltung für die folgenden Tage. Wir erhielten unsere Safarikleidung, die aus einem Overall, aus Schuhen inklusive Innenschuh, aus dicken Fausthandschuhen und einer Unterziehmütze bestand.

Nach dem Abendessen trafen wir uns um 21 Uhr gut eingepackt für einen Ausflug mit dem Rentierschlitten zur Beobachtung von Nordlichtern. Auf jedem Schlitten konnten es sich 2 Personen unter einer Decke gemütlich machen und wurden von je einem Rentier „Rudolf“ gezogen. In Reihe ging es über den zugefrorenen See entlang des Waldes. In dieser Nacht waren die Polarlichter noch etwas verhalten zu sehen. Ein heißes finnisches Getränk hat den Ausflug beendet und wir sind in das Hüttendorf auf kurzer Strecke zurück gewandert. Nach einer heißen Dusche ging es ins Bett.

2. Tag

Abenteuer Husky-Schlitten

Heute lernten wir endlich die Huskys kennen, mit denen wir zwei gemeinsame Tage verbringen werden. Nach dem Frühstück wurden wir von unserem Guide abgeholt und bekamen eine Unterweisung in der Führung des Hundeschlittens. In der Hundestation waren ca. 130 Huskys untergebracht und heulten in Vorfreude der Safari wie Wölfe. Jeder von uns hatte seinen eigenen Schlitten. Uns Frauen wurden je vier Huskys zugeteilt, unser Mann bekam einen Husky mehr. Der Schlitten des Guides wurde von acht Huskys gezogen, da auf seinem größeren Schlitten die Verpflegungsbox transportiert wurde.

Nachdem wir uns mit den Huskys bekannt gemacht hatten, zogen wir ihnen das Geschirr über und befestigten sie am Zugseil. Unsere Taschen verstauten wir auf dem Schlitten. Nachdem Alle fertig waren, ging es endlich los. Auf den Kufen stehend musste man in den ersten Minuten ein Gespür für den Schlitten entwickeln. Es war unbeschreiblich, als wir durch den verschneiten Wald fuhren und die Sonne hinter dem Horizont hervorkam. In dieser Jahreszeit steigt sie nicht höher - der Sonnenaufgang ist gleichzeitig auch der Sonnenuntergang. Unser Ziel für diesen Tag lag in ca. 25 bis 30 km Entfernung. Auf ca. halber Strecke haben wir einen Zwischenstopp eingelegt. Unser Guide hat ein wunderbares Picknick auf einem Grill gezaubert. Es gab gegrillten Lachs im Fladenbrot, eine Kanne Kaffee und eine Kanne Tee.

Dann ging es weiter bis zur Wildnishütte. Dort angekommen haben wir uns bei den Huskys bedankt, sie abgeleint und gefüttert. In der Zwischenzeit hatte der Guide den Kamin und die Sauna angeheizt und sich um das Abendessen gekümmert. Wir haben unser Lager im Gemeinschaftsraum aufgeschlagen und sind in Zweiergruppen in die Sauna gegangen. Sich nach dem Sauna Gang bei minus 15 Grad im Freien mit kaltem Wasser zu begießen, ist ein unvergessliches Erlebnis. Am Kamin kurz aufgewärmt und wieder warm angezogen, haben wir gemeinsam zu Abend gegessen. Es gab ein frisch zubereitetes einheimisches Essen, bestehend aus Rentiergulasch mit Kartoffelbrei, Preiselbeeren und Gewürzgurke. Unser Guide ist ein wunderbarer Koch! In dieser Nacht konnte man viele Polarlichter sehen.

3. Tag

Nordlichter und Lagerfeuer

Um 7 Uhr ist unser Guide aufgestanden, um den Kamin anzuheizen und das Futter für die Huskys vorzubereiten. Nachdem wir uns entsprechend den Möglichkeiten frisch gemacht hatten, haben wir die Huskys gefüttert. Zu dieser Uhrzeit war es noch sehr dunkel, so dass wir uns mit Taschenlampen behelfen mussten. In der Zwischenzeit hatte der Guide ein prima Frühstück bereitet. Es gab frisches Rührei mit Speck, Wurst, Käse, Marmelade, Saft, Kaffee und Tee. Anschließend haben wir uns aufgeteilt, um vor Rückreise wieder Ordnung zu schaffen. Das Holz am Kamin wurde aufgefüllt, die Hütte gereinigt und der Schlafplatz der Huskys gesäubert.

Nachdem wir unsere Hundeschlitten vorbereitet hatten, ging es gegen 10 Uhr auf gleicher Strecke wieder zurück durch die wunderbare Winterlandschaft. Wir konnten den Sonnenaufgang voll genießen, da wir geradezu in ihn hineinfuhren. Unseren Zwischenstopp haben wir an einem zugefrorenen See gemacht. Bei einem Lagerfeuer in einer offenen Hütte haben wir Würste an einem Stock gegrillt. Als wir am Nachmittag in der Hundestation zurück waren, haben wir unsere Huskys abgeleint und uns bei ihnen für dieses tolle Abenteuer bedankt. Es war ein unvergessliches Erlebnis, da wir auch ein perfektes Wetter hatten.

Aber der Tag war noch nicht zu Ende. Unsere Reiseleiterin hatte einen optionalen Ausflug für den Abend mit Motorschlitten organisiert. Warm gekleidet ging es nach dem Abendessen auf Tour. Und dann waren sie um uns herum - die schönsten Nordlichter. Wir haben mehrfach angehalten, um sie zu beobachten. Der Himmel war intensiv grün und die Lichter waren überall. An der Endstation angekommen, haben wir ein finnisches Heißgetränk bekommen und etwas über die Lebensweise der Lappländer erfahren.

Zum Abschluss haben wir noch das älteste Haus von Lappland besichtigt und sind ins Hüttendorf zurück gewandert. Ein schöner Abschluss des Tages.

4. Tag

Abschied

Die Koffer sind gepackt. Nach dem Frühstück war noch einige Zeit, bevor wir mit dem Bus abgeholt wurden. Da die Rentierfarm nur in ca. 300 m Entfernung vom Hüttendorf lag, haben wir noch eine kurze Wanderung dorthin unternommen und ein paar abschließende Fotos gemacht.

Der Bus hat uns um 12.30 Uhr abgeholt und zum Flughafen gebracht. Dort haben wir uns von der Reiseleiterin verabschiedet. Der Abflug Richtung Düsseldorf war pünktlich. Nach der Landung trat dann Jeder von uns die Heimreise an.

Fazit

Ein unglaubliches Abenteuer mit bleibenden Eindrücken und das schönste Erlebnis ever!!!

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